Ausstellungsarchiv

Eine Auswahl der bedeutendsten Wechselausstellungen seit 1988

Ensemble des hebräischen Theaterstücks »Der ewige Jude«, 16. Juni 1943 (Yad Vashem, Jerusalem)
Rückblick

Schtarker fun ajsn

Konzert- und Theaterplakate aus dem Wilnaer Ghetto 1942-1943 / 19.09.2002 - 29.12.2002

Das Jüdische Museum Frankfurt zeigte im Rahmen der Ausstellung „Schtarker fun ajsn” erstmals Plakate aus dem Wilnaer Ghetto, letzte kulturgeschichtliche Zeugnisse des jüdischen Wilna, dem einstigen „Jerusalem Litauens”. Anlass war der Buchmessenschwerpunkt Litauen im Jahr 2002.

In dem von den Nationalsozialisten errichteten Getto wurden über 40.000 Juden zusammengepfercht und in regelmäßig stattfindenden „Aktionen” ermordet. Trotz der Allgegenwart des Todes versuchten die Getto-Verwaltung und autonome jüdische Kulturvereine, bis zur „Liquidierung” des Gettos ein kulturelles Leben aufrechtzuerhalten. Die Plakate kündigen Theater- und Musikaufführungen an, wissenschaftliche Vorträge und Lesungen, Kinder-, Sport- und Benefizveranstaltungen. Sie dokumentieren Lebensmut und Überlebenswillen trotz täglichen Terrors.

Im September 1943 wurde das Wilnaer Getto aufgelöst: Die Getto-Insassen wurden ermordet oder in Konzentrationslager deportiert.

Nach der Befreiung Litauens im Spätsommer 1944 kehrten Überlebende zurück, die als Partisanen in den Wäldern überlebt hatten. Sie wollten die Gettozeit dokumentieren und sammelten alle möglichen Schriftzeugnisse in den Trümmern des Gettos und auf den Müllbergen der Papierfabrik – darunter über 200 Plakate. Mit ihren Funden gründeten sie in Vilnius ein Jüdisches Museum, das 1949 im Zuge der antisemitisch orientierten Politik der späten Stalin-Ära geschlossen wurde. Die Dokumente und Plakate aus dem Getto verschwanden in sowjetischen Archiven.

Im Rahmen des diesjährigen Buchmessenschwerpunkts präsentiert das Jüdische Museum nun erstmals diese Plakate aus dem Wilnaer Getto. Mehr als 40 Plakate werden durch Zitate aus Getto-Tagebüchern und -Liedern, durch historische Dokumente und Fotografien erläutert. Außerdem bietet die Ausstellung anhand von Fotografien, historischem Filmmaterial und Interviews mit Überlebenden einen Überblick über jüdische Kultur in Wilna vor 1940/41 und zeigt den mühsamen Wiederaufbau jüdischen Lebens in Wilna/Vilnius von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis heute.

Zu „Schtarker fun ajsn” bietet das Jüdische Museum ein umfangreiches Begleitprogramm: Berichte von Überlebenden, Lesungen und Vorträge. Zur Ausstellung erscheint ein Buch mit Beiträgen zur jüdischen Kultur in Wilna. Während der Buchmesse lesen litauische jüdische Autoren.

Die Ausstellung wird organisiert vom Jüdischen Museum der Stadt Frankfurt und vom Litauischen Kulturministerium in Vilnius.

Für die finanzielle Unterstützung von Ausstellung und Katalog danken wir dem Litauischen Kulturministerium in Vilnius und dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland.

Ausstellungsort:
Jüdisches Museum Frankfurt

Heute geöffnet: 10:00 – 20:00

  • Museumsticket (Dauerausstellung Jüdisches Museum+Museum Judengasse) regulär/ermäßigt
    12€ / 6€
  • Kombiticket (Wechselausstellung + Museumsticket) regulär/ermäßigt
    14€ / 7€
  • Wechselausstellung regulär/ermäßigt
    10€ / 5 €
  • Familienkarte
    20€
  • Frankfurt Pass/Kulturpass
    1€
  • Am letzten Samstag des Monats
    Frei
  • (ausgenommen Teilnehmer gebuchter Führungen)

  • Eintritt nur Gebäude (Life Deli/Museumshop/Bibliothek)
    Frei
  •  

  • Freien Eintritt genießen:

  • Mitglieder des Fördervereins

  • Geburtstagskinder jeden Alters

  • Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

  • Studenten der Goethe-Uni / FH / HfMDK

  • Geflüchtete

  • Inhaber von Museumsufer-Card oder Museumsufer-Ticket

  • Inhaber der hessischen Ehrenamts-Card

  • Mitglieder von ICOM oder Museumsbund

  •  

  • Ermäßigung genießen:

  • Studenten / Auszubildende (ab 18 Jahren)

  • Menschen mit Behinderung ab 50 % GdB (1 Begleitperson frei)

  • Wehr- oder Zivildienstleistende / Arbeitslose

  • Inhaber der Frankfurt Card

Link zum Standort Link zum Standort

Bertha-Pappenheim-Platz 1, 60311 Frankfurt am Main

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