Léo Maillet (1902–1990), Der zerbrochene Spiegel, 1971 (c) Nachlass Léo Maillet
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Léo Maillet: Der zerbrochene Spiegel

Kabinettpräsentation / 21.03.2025 - 16.11.2025

Im Raum "Kunst und Exil" in der dritten Etage der Dauerausstellung im Rothschild-Palais zeigen wir eine Kabinettpräsentation mit Werken des Exilkünstlers Léo Maillet (1902-1990).

Das Schaffen des Malers und Grafikers Léo Maillet, der im Exil seinen ursprünglichen Namen Leopold Mayer ablegte, spiegelt die zahlreichen Brüche in seiner Biografie wider. Das Kunststudium – zuletzt in der Meisterklasse von Max Beckmann – musste er 1932 nach dem plötzlichen Tod des Vaters abbrechen, um dessen Geschäft zu übernehmen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wanderte er 1934 zunächst nach England und Belgien aus, kehrte aber wieder nach Frankfurt zurück.

Léo Maillet (1902–1990), Le Graveur (Selbstbildnis), 1944 (c) Nachlass Léo Maillet
Léo Maillet (1902–1990), Le Graveur (Selbstbildnis), 1944 (c) Nachlass Léo Maillet

Bereits 1935 emigrierte er erneut, diesmal über Luxemburg nach Frankreich, wo er sich als Fotograf und Grafiker durchschlug. Nach der dramatischen Flucht aus einem Deportationszug lebte er ab 1942 in den französischen Cevennen unter falscher Identität. 1943 zerstörte die Gestapo mehr als 100 Bilder und 100 Druckplatten, die er in seiner Pariser Wohnung zurücklassen musste. 1944 gelang ihm schließlich die Flucht in die Schweiz.

Am Tag des Aufbruchs in die rettende Schweiz zerbrach Maillet vor Aufregung der Rasierspiegel. Mit wenigen Strichen skizzierte er sein Gesicht in den Spiegelscherben. Jahre später setzte er diese Zeichnung in eine Radierung um.

Maillets im Exil entstandenen Selbstbildnisse, in denen sich die widersprüchliche und prekäre Existenz des verfolgten Künstlers symbolhaft verdichtet, stehen im Zentrum der Kabinettausstellung. 

Vernissage

Die Vernissage findet am Donnerstag, 20. März 2025 um 19 Uhr statt. Zur Eröffnung zeigen wir nach einer kurzen Einführung zur Ausstellung den Dokumentarfilm FLUCHT von Peter Nestler, der den verschlungenen Fluchtwegen Léo Maillets gefolgt ist. Der Regisseur wird an dem Abend anwesend sein. Eine besondere Rolle spielen in dem Film die Gespräche mit Sohn Daniel sowie die Zeichnungen, die der Maler auf der Flucht anfertigte. Jahre später setzte er sie in Radierungen um, die nun in unserer Kabinettausstellung zu sehen sind.

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung bis Mittwoch, den 19. März 2025, an: eroeffnung.jmf@stadt-frankfurt.de 

Ausstellungsort:
Jüdisches Museum Frankfurt

Heute geöffnet: 10:00 – 18:00

  • Museumsticket (Dauerausstellung Jüdisches Museum+Museum Judengasse) regulär/ermäßigt
    12€ / 6€
  • Kombiticket (Wechselausstellung + Museumsticket) regulär/ermäßigt
    14€ / 7€
  • Wechselausstellung regulär/ermäßigt
    10€ / 5 €
  • Familienkarte
    20€
  • Frankfurt Pass/Kulturpass
    1€
  • Am letzten Samstag des Monats
    Frei
  • (ausgenommen Teilnehmer gebuchter Führungen)

  • Eintritt nur Gebäude (Life Deli/Museumshop/Bibliothek)
    Frei
  •  

  • Freien Eintritt genießen:

  • Mitglieder des Fördervereins

  • Geburtstagskinder jeden Alters

  • Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

  • Studenten der Goethe-Uni / FH / HfMDK

  • Auszubildende aus Frankfurt

  • Geflüchtete

  • Inhaber von Museumsufer-Card oder Museumsufer-Ticket

  • Inhaber der hessischen Ehrenamts-Card

  • Mitglieder von ICOM oder Museumsbund

  •  

  • Ermäßigung genießen:

  • Studenten / Auszubildende (ab 18 Jahren)

  • Menschen mit Behinderung ab 50 % GdB (1 Begleitperson frei)

  • Wehr- oder Zivildienstleistende / Arbeitslose

  • Inhaber der Frankfurt Card

Link zum Standort Link zum Standort

Bertha-Pappenheim-Platz 1, 60311 Frankfurt am Main

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