Joseph Beuys. Nationalsozialismus und Antisemitismus

Vortrag von Ron Manheim

Mi. 22.06.22 / 18:15 Uhr

Joseph Beuys auf einem Fahrrad

Veranstaltungsort: Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino-Gebäude, Raum 1.801, Frankfurt

Um 1980 hat der Künstler Joseph Beuys (1921–1986) mehrfach den Begriff »Auschwitz« eingesetzt, um die Gesellschaft seiner Zeit zu charakterisieren: »Unsere Zeit ist Auschwitz!« Dass er damit das historische Phänomen der Schoa ausblendete, wurde bisher in der Beuys-Rezeption kaum beachtet. Ron Manheims Forschungsergebnisse machen einen Menschen sichtbar, dem nicht nur ein klarer, kritischer Gegenwartsbezug, sondern auch ein Bewusstsein von der historischen Realität fehlte. Mit dem Begriff »Ausblendungsantisemitismus« begründet er eine These, welche die Beuys-Wissenschaft vor neue Aufgaben stellt.

Ron Manheim, geboren 1943 in Amsterdam, ist Kunsthistoriker, freischaffender Autor und Ausstellungskurator. Er studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität von Nijmegen, Niederlande. Seine Forschungsschwerpunkte sind u. a. Expressionismus und Kunstpolitik im Nationalsozialismus. Seit mehr als drei Jahrzehnten befasst er sich mit Werk und Leben von Joseph Beuys. Er war viele Jahre Direktionsmitglied des Museums Schloss Moyland am Niederrhein, wo er ab 1991 das Joseph Beuys Archiv aufbaute. Sein Buch Beim Wort genommen. Joseph Beuys und der Nationalsozialismus (ISBN: 978-3-95808-344-8, 144 S., € 14,–) ist 2021 im Berliner Neofelis Verlag erschienen.

Die Veranstaltung findet als Präsenzveranstaltung statt. Als wir das Veranstaltungsprogramm im Februar 2022 planten, stand noch nicht fest, wie die Zugangsbedingungen im Sommersemester auf dem Campus Westend sein werden. Daher ist es erforderlich, dass Sie sich für die Teilnahme an Veranstaltungen weiterhin anmelden. Zur Teilnahme schicken Sie bitte eine E-Mail unter Angabe Ihres Namens, mit dem Betreff »22. Juni 2022« an: anmeldung@fritz-bauer-institut.de. Die Anmeldung muss aus organisatorischen Gründen spätestens zwei Tage vor dem Termin eingegangen sein.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Jüdischen Museum Frankfurt Anmelden Termin speichern Anfahrt