Konferenz: Das Jüdische Frankfurt

Geistes- und Kulturgeschichte von der Emanzipation bis zum Beginn des Nationalsozialismus

So. 10.10.21 / 18:00 Uhr

Max Beckmann, Die Synagoge in Frankfurt am Main, 1919, © Städel-Museum Frankfurt am Main
Max Beckmann, Die Synagoge in Frankfurt am Main, 1919, © Städel-Museum Frankfurt am Main

Veranstaltungsort: Jüdisches Museum Frankfurt, Bertha-Pappenheim-Platz 1, 60311 Frankfurt am Main

Die Stadt Frankfurt nimmt in der deutsch-jüdischen Geschichte einen einzigartigen Platz ein. Hier bildete sich über 850 Jahre hinweg eines der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens in Deutschland und Europa aus. Die jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die 1930 mindestens fünf Prozent der Stadtbevölkerung ausmachten, hatten einen wesentlichen Anteil daran, dass Frankfurt zu einer der bedeutendsten kulturellen und wissenschaftlichen Metropolen des Deutschen Reichs wurde. Frankfurt war aber auch die erste Stadt des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nationen, die ihre jüdische Gemeinschaft zwang, in einem Ghetto zu leben, und eine der letzten, die diesen Zwang aufhob und ihre jüdischen Bürger rechtlich gleichstellte. Die Konferenz untersucht, wie sich Frankfurt trotz der Restriktionen zu einem Zentrum jüdischen Lebens in Europa entwickelte und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Entwicklungen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie thematisiert das Verhältnis zwischen der jüdischen Gemeinschaft und der nicht-jüdischen Stadtgesellschaft und fragt nach der Bedeutung Frankfurts für die jüdische Geschichte der Region und Europas.

Die Konferenz bringt international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen und präsentiert die neuesten Erkenntnisse der Forschung zur jüdischen Geistes- und Kulturgeschichte Frankfurts von der Emanzipation bis zum Nationalsozialismus. Sie findet im Rahmen des Projekts „Synagogen-Gedenkbuch Hessens“ statt, das sich eine umfassende Erforschung und Dokumentation der hessischen jüdischen Gemeinden und ihrer Synagogen zum Ziel gesetzt hat.

Das Symposium findet als Expertentagung im Jüdischen Museum statt und ist wegen der Covid-Maßnahmen für Interessierte ausschließlich online über den Youtube-Kanal des Jüdischen Museums zu besuchen. Konferenzsprache ist weitgehend Deutsch, Ausnahmen sind im Programm vermerkt. Zum Livestream

Gesamtprogramm (PDF)

Programm am Sonntag, 10. Oktober 2021, 18.00 – 20.00 Uhr

Begrüßung und thematische Eröffnung:
Mirjam Wenzel (Jüdisches Museum Frankfurt)

Grußworte
Josef Schuster (Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland)
Boris Rhein (Präsident des Hessischen Landtags)
Uwe Becker (Antisemitismusbeauftragter des Landes Hessen)

Einführung
Doron Kiesel (Zentralrat der Juden in Deutschland), Gury Schneider-Ludorff (Augustana-Hochschule Neuendettelsau), Christian Wiese (Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Keynote: Die Frankfurter Jüdische Gemeinde im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Salomon Korn (Vorsitzender Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main) Moderation: Doron Kiesel (Zentralrat der Juden in Deutschland)

In Kooperation mit dem Martin-Buber-Institut für jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, dem Zentralrat der Juden in Deutschland, dem Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen, der Augustana-Hochschule Neuendettelsau und dem LOEWE-Forschungsprojekt Religiöse Positionierung. Mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Georg und Franziska Speyer’schen Hochschulstiftung und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main Termin speichern Anfahrt