Die Ausstellung in Frankfurt
Fritz Bauer gehört zu den einflussreichsten jüdischen Remigranten im Nachkriegsdeutschland. Als hessischer Generalstaatsanwalt, der den Frankfurter Auschwitz-Prozess auf den Weg brachte, hat er bundesrepublikanische Geschichte geschrieben.
Bauers Leben blieb nicht unberührt von den Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung dokumentiert seine Lebensgeschichte im Spiegel der historischen Ereignisse, die ihn auch persönlich betrafen. Als Jude blieb Fritz Bauer vom Antisemitismus nicht verschont. Als Sozialdemokrat glaubte er dennoch an den Fortschritt, dann trieben ihn die Nationalsozialisten für 13 Jahre ins Exil. Als Generalstaatsanwalt hat er das überkommene Bild dieses Amtes revolutioniert. Nicht der Gehorsam der Bürger gegenüber dem Staat stand im Vordergrund. Bauer verstand sich stets als Vertreter der Menschenwürde, vor allem auch gegen staatliche Gewalt – ein großer Schritt auf dem Weg der Demokratisierung in der frühen Bundesrepublik.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck.
Eine Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut und dem Thüringer Justizministerium. Gefördert durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, das Hessische Ministerium der Justiz, die Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung, die FAZIT-Stiftung sowie Christiane und Nicolaus Weickert.
Fritz Bauer über fehlende Reue der Angeklagten im Auschwitzprozess, Heute Abend Kellerclub, Hessischer Rundfunk 1964"Die Welt würde aufatmen. Ich glaube, Deutschland würde aufatmen, und die gesamte Welt und die Hinterbliebenen derer, die in Auschwitz gefallen sind. Und die Luft würde gereinigt werden, wenn endlich mal ein menschliches Wort fiele. Es ist nicht gefallen, und wird auch nicht mehr fallen."
Begleitmaterial zur Ausstellung
Weitere Stationen der Wanderausstellung
Die schon in Frankfurt ausgesprochen gut besuchte Ausstellung wurde inzwischen in weiteren Städten in Deutschland und Österreich gezeigt. Stationen waren unter anderem Erfurt, Heidelberg, Köln, Nürnberg und Wien.
- 10. April bis 07. September 2014
Jüdisches Museum Frankfurt, Untermainkai 14-15, 60311 Frankfurt - 09. Dezember 2014 bis 15. Februar 2015
Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Str. 1, 99096 Erfurt - 27. Februar bis 17. April 2015
Landgericht Heidelberg, Kurfürsten-Anlage 15, 69115 Heidelberg
In Kooperation mit dem Justizministerium Baden Württemberg - 08. Mai bis 26. Juni 2015
Landgericht Tübingen, Doblerstr. 14, 72074 Tübingen
In Kooperation mit dem Justizministerium Baden Württemberg - 27. Januar bis 28. März 2016
Museum zur Geschichte von Christen und Juden, Schloss Großlaupheim, Claus-Graf-Stauffenberg-Straße 15, 88471 Laupheim - 21. April bis 21. August 2016
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln - 09. März bis 27. Juni 2017
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden - 16. Oktober 2017 bis 25. Februar 2018
Jüdisches Museum Westfalen, Julius-Ambrunn-Straße 1, 46282 Dorsten - 15. März bis 03. Juni 2018
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, 90478 Nürnberg - 22. Mai bis 17. Oktober 2021
Topographie des Terrors, Berlin - 30.Oktober 2021 bis 02. Januar 2022
Städtisches Museum Braunschweig - 21. April bis Donnerstag, 19. Mai 2022
Justizpalast in Wien