Videoinstallationen von Hadassa Goldvicht und Yael Serlin

Vernissage im Rahmen einer Matinee mit Kuratorin Sara Soussan

So. 30.10.22 / 11:00 Uhr

Oben: © Hadassa Goldvicht, unten: © Doron Oved
Oben: © Hadassa Goldvicht, unten: © Doron Oved

Veranstaltungsort: Jüdisches Museum Frankfurt, Bertha-Pappenheim-Platz 1, 60311 Frankfurt am Main

Der Kabinettraum in der zweiten Etage der Dauerausstellung präsentiert jährlich wechselnde Reflexionen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler über jüdische Traditionen und Rituale.

Die israelische Künstlerin Hadassa Goldvicht setzt sich in ihren Videoarbeiten und Installationen mit Sprache, Mythen und Intimität auseinander. Sie versucht, religiöse Rituale aufzubrechen und neu zu lesen. In ihrer Videoarbeit „Writing Lesson“ (2005-2012) bezieht sie sich auf die jahrhundertealte Tradition, kleine Jungs nach dem Erlernen des hebräischen Alphabets mit Süßigkeiten und Honig zu belohnen und ihnen damit den Einstieg ins bevorstehende Tora-Studium zu versüßen. Die Arbeit zeigt die Künstlerin selbst als eine Protagonistin, die sich den Brauch als Frau aneignet und ihn damit fortschreibt.

Yael Serlin, die ebenfalls in Jerusalem lebt, entwickelt ihre multidisziplinären Arbeiten aus der Perspektive einer praktizierenden Jüdin, die sich persönlichen Themen zuwendet. In ihrem Video „Kaddish“ (2018) vereint sie eine Gruppe von zehn Frauen, die das Gebet „Kaddisch“ rezitieren, das gemeinhin männliche Angehörige für Verstorbene sagen. Das Video hingegen schenkt Frauen Gehör, die Gewalt erlebt haben und nun über dieses Etwas, das in ihnen gestorben ist, das Totengebet sprechen.

Ablauf: Begrüßung durch Eva Atlan, Artist Talk per Zoom, Einführung Kuratorin Sara Soussan, gemeinsamer Ausstellungsbesuch

Der Eintritt in die Kabinettausstellung ist im Rahmen der Vernissage ist kostenfrei.

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