Frankfurt am Main, 25. August 2020 – In Vorfreude auf die Eröffnung am 21. Oktober 2020 präsentiert sich das neue Jüdische Museum erneut als „Museum ohne Mauern“ im digitalen, diskursiven und städtischen Raum.
„Bus der Zukunft“ mit Pop Up-Gesprächen auf öffentlichen Plätzen Frankfurts
Vom 25.- 29. August 2020 suchen Shai Hoffmann und Kolleginnen und Kollegen des Jüdischen Museums mit dem „Bus der Zukunft“ das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern Frankfurts. Die Pop Up-Aktion beginnt auf dem Rossmarkt, gefolgt vom Diesterwegplatz, der Hauptwache und Bornheim Mitte. Der letzte Standort wird die Bockenheimer Warte sein.
Von jeweils 10 bis 20 Uhr wird es in den Begegnungen mit Passanten und Interessierten um das eigene Selbstverständnis und unser gesellschaftliches Zusammenleben gehen – ebenso wie um die Erwartungen an das neue Jüdische Museum. Als Dreh- und Angelpunkt fungiert ein Doppeldeckerbus aus den 1970er Jahren, der eigens umgestaltet wurde. In und vor dem Bus erwarten die Besucherinnen und Besucher interaktive Elemente, wie zum Beispiel Stühle, die von Schülerinnen und Schülern der Frankfurter Malschule beklebt und mit Fragen versehen wurden. Die Begegnungen, die unter Berücksichtigung der aktuellen Hygienevorschriften stattfinden, werden von einem Filmteam festgehalten und in Form von Videotagebüchern auf dem Blog und den Social Media Kanälen des Jüdischen Museums sowie von Shai Hoffmann veröffentlicht.
Shai Hoffmann ist Sozialunternehmer und -aktivist. 2017 initiierte er vor der Bundestagswahl den Bus der Begegnungen, um „zusammen zu tragen, was den Menschen wichtig ist und sich vielleicht auch ändern soll“. Es folgten diverse Bus- sowie Begegnungsprojekte, in denen er auf persönliche Art und Weise Gespräche über politische Fragen der Gegenwart führte.
Weitere Informationen unter https://www.juedischesmuseum.de/blog/bus-der-zukunft
Gesprächsreihe „Denken ohne Geländer“
Zusammen mit Michel Friedman initiiert das Jüdische Museum eine neue Gesprächsreihe im Foyer des Lichtbaus. Das erste Gespräch mit dem Schauspieler Ulrich Matthes findet am 16. September 2020 um 19 Uhr statt.
Unter dem von Hannah Arendt geprägten Motto „Denken ohne Geländer“ wird die Gesprächsreihe moralphilosophische, gesellschaftspolitische und persönliche Perspektiven auf eine sich rapide verändernde Welt werfen. Als Gastgeber fungiert der Philosoph und Publizist Prof. Dr. Dr. Michel Friedman, der jeweils ein ausgewähltes Wort ins Zentrum der Abende stellt und sich mit seinen Gesprächspartnerinnen und -partnern über dessen Bedeutung unterhält.
Aufgrund der Covid 19-Regelungen für Veranstaltungen ist die Anzahl der Plätze für Zuschauerinnen und Zuschauer begrenzt. Interessierte werden gebeten, sich per E-Mail für die jeweiligen Termine anzumelden: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de. Die Auswahl der Plätze erfolgt im Losverfahren. Die Gespräche können live auf dem YouTube-Kanal des Jüdischen Museums mitverfolgt werden.
Termine und Themen
- 16. September 2020, 19 Uhr: „Hoffnung“ mit Schauspieler Ulrich Matthes
- 9. November 2020, 20 Uhr: „Hass“ mit Christine Lambrecht, Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz
- 26. Januar 2021, 19 Uhr: „Das Böse“ mit Susan Neiman, Direktorin des Einstein Forums in Potsdam
Image-Kampagne „Wir sind jetzt“
Ab September 2020 beginnt das Jüdische Museum mit einer groß angelegten Image-Kampagne auf Werbeflächen im Rhein-Main-Gebiet und im digitalen Raum die Neueröffnung vorzubereiten. Der Slogan der Kampagne „Wir sind jetzt“ betont den Gegenwartsbezug und die gegenwärtige Relevanz der Museumsarbeit. Er wird im September von zwei Kernbotschaften vorbereitet:
- Wir sind viele
- Wir erzählen Geschichte in Geschichten
Die Kampagne wird sowohl von Bildern historischer als auch gegenwärtiger Persönlichkeiten getragen, die mit den Kernbotschaften des Museums in Verbindung stehen. Es handelt sich um:
- James und David Ardinast, Gastronomen aus Frankfurt
- Joy Denalane, Musikerin und Sängerin
- Margot und Anne Frank
- Mirna Funk, Schriftstellerin und Journalistin
- „Moses“ von Moritz Daniel Oppenheim
- Wolfram Koch, Tatort-Kommissar und Schauspieler Schauspiel Frankfurt
- Caroline von Rothschild
Folgende Personen werden die Kampagne um digitale Statements ergänzen:
- Idil Nuna Baydar, Schauspielerin und Kabarettistin
- Max Czollek, Lyriker und Publizist
- Peter Feldmann, Oberbürgermeister Frankfurt
- Peter Fischer, Präsident Eintracht Frankfurt
- Cem Özdemir, Politiker und Ignatz Bubis-Preisträger
- Bärbel Schäfer, Funk-und Fernsehmoderatorin
Jüdischen Museums launcht Online-Sammlung
Im Vorfeld der Eröffnung launcht das neue Jüdische Museum seine Online-Sammlung. Neben den kommunikativen Aktivitäten auf Social Media und digitalen Vermittlungsangeboten bildet die Online-Sammlung die dritte Säule der digitalen Strategie, die einen barrierefreien und internationalen Zugang zu den Themen des Jüdischen Museums ermöglichen will. Zum Launch wir die Online-Sammlung 350 Objekte aus der neuen Dauerausstellung umfassen. Neben der Funktion eines Verzeichnisses von Sammlungsobjekten, die in standardisierter Form erfasst, beschrieben und mit Schlagworten versehen wurden, hat die Online-Sammlung die Form eines digitalen Knotenpunkts, der Geschichten und Biographien rund um die Sammlungsobjekte mit frei verfügbaren Medieninhalten zu den Themen des Museums zusammenbringt. Sie richtet sich damit sowohl an Forschende als auch an Personen mit einem vertieften Interesse an jüdischer Geschichte und Kultur. Die Online-Sammlung unterstreicht das Selbstverständnis des Jüdischen Museums als ein Kompetenzzentrum für die Erforschung jüdischer Geschichte und Kultur in Frankfurt und Europa.
Die Objekte und Geschichten aus den Sammlungsbereichen Kunst, Geschichte, Judaica, Gegenwartskulturen, Familie Frank Zentrum und Archiv werden vom Jüdischen Museum nach dem Prinzip von Open Access zugänglich gemacht. Bild- und Textmaterialen können, sofern dies rechtlich möglich ist, lizenzfrei bzw. als CC by SA 4.0 nachgenutzt werden. Über die eigene Website hinaus soll langfristig eine Verknüpfung zu bekannten Online-Plattformen wie die der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB), Europeana und Wikimedia realisiert werden.
Pressemitteilung (PDF)
Bildmaterial
Michel Friedman © Nicci Kuhn
Ulrich Matthes © Privat
Shai Hoffmann © Peter van Heesen
Bus der Zukunft auf dem Roßmarkt mit Shai Hoffmann. © Jüdisches Museum Frankfurt