Zehn Nachtwachen

Lebenserinnerungen von Rudolf M. Heilbrunn

Der schmerzhafte Konflikt zwischen der idealisierten Jugend- und Familiengeschichte einerseits und der demütigenden Erfahrung entwürdigend rassistischer Behandlung nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten andererseits, spiegelt sich in dem kunstvollen Aufbau des Werkes wider, das als Gegenwart die zehn Tage Haft vom 2. bis zum 11. Dezember 1942, dem Tag seier Festnahme und dem des Transports nach Westerbork, setzt und in Rückblenden, den "Zehn Nachtwachen", die Lebens- und Familiengeschichte reflektiert.

Rudolf Heilbrunn hat, über den Inhalt der "Nachtwachen" hinaus, nur ungern über seinen Aufenthalt in Westerbork gesprochen. Dass er der Deportation entkam und nach neun Monaten Lagerhaft entlassen wurde, verdankte er nicht zuletzt der Tatsache, dass er in sogenannter "geschützter Ehe" lebte. Befreiung und Kriegsende erlebte er in Amsterdam. Auch nach dem Krieg blieb er seiner "Adoptivvaterstadt" treu. Erst im Jahr 1962 kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich mit seiner zweiten Frau Gertrud in Kaiserslautern nieder. Dort starb er am 4. Juli 1998 im Alter von 97 Jahren. Beigesetzt wurde er auf dem jüdischen Friedhof an der Rat-Beil-Straße in Frankfurt am Main.

371 S.

 

Hrsg. von Sabine Fuchs, Kommission zur Erforschung der Geschichte der Frankfurter Juden
Frankfurt am Main, Societäts Verlag
2000
ISBN: 9783797307309

Preis: 24,80 Euro