Als junge Frau besuchte Leni Frank einen Haushälterinnenkurs, bei dem sie Rezepte aus dem Kochbuch des badischen Frauenvereins Karlsruhe kennenlernte. Sie stellte diese Rezepte als Menus in einem handgeschriebenen Rezeptbuch zusammen und ließ ihre Haushaltshilfen daraus kochen und backen. Das 1910 begonnene Rezeptbuch wurde mindestens bis 1977 aktiv genutzt, wie die lose im Heft liegenden Notizzettel verraten. Es enthält nicht nur herzhafte Klassiker wie Rinderbraten oder Maultaschen, sondern auch einige Süßspeisen. Darunter sind verschiedene Rezepte für Apfelkuchen. Eines davon schien in der Familie besonders beliebt zu sein, denn es ist mit dem Zusatz "sehr gut" versehen. Außerdem wurde nachträglich die Zutatenmenge an eine Standard-Backblechgröße angepasst. Das Rezept ist ausgesprochen simpel. Und da die Frankfurter spätestens seit Goethe ausgesprochene Apfelfans sind, hat es sogar einen über die Familie Frank hinausgehenden regionalen Bezug.
Apfelkuchen (Weinstein) "sehr gut" (S. 136)
380 gr Mehl, 200 gr Butter, 1 Prise Salz, 3 Eidotter, 3 Esslöffel Wein, 3 Esslöffel Milch gut und schnell ducheinandergearbeitet.
Die eine Hälfte geteilt, ausgewellt, 1 Kilo Äpfel geschält, in Scheiben geschnitten mit 60 gr Sultaninen und 100 gr Zucker hineingegeben, die andere Hälfte darüber und an den Seiten zugeklebt auf länglichem Blech gebacken.
Ergänzung: Backofen vorheizen und bei 175° ca. 30 Minuten backen. Der Kuchen kann auch in der Springform gebacken werden und erinnert dann an eine Tarte.