Di. 02.07.24 / 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: Jüdisches Museum Frankfurt, Bertha-Pappenheim-Platz 1, 60311 Frankfurt am Main
Lviv/Lwow/Lemberg war jahrhundertelang ein Zentrum jüdischen Lebens. Die Stadt liegt im Osten von Galizien und zählte vor dem Ersten Weltkrieg zu Österreich-Ungarn und zwischen den beiden Weltkriegen zu Polen. Im September 1939 wurde sie der Sowjetunion zugeschlagen, im Juni 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Zwischen 1945 und 1991 gehörte die Stadt zur Sowjetunion, anschließend zur unabhängigen Ukraine. Die verschiedenen nationalen Zuordnungen haben die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner entscheidend geprägt, insbesondere die deutsche Besatzungsherrschaft in den Jahren 1941-45. Jüdinnen und Juden wurden in dieser Zeit systematisch verfolgt erschossen oder deportiert. Um den sicheren Tod zu entkommen, versteckten sich viele von ihnen in der Kanalisation, in Kellern sowie in den Höhlen in der Umgebung von Lviv.
Die Architektin, Historikerin und Künstlerin Dr. Natalia Romik hat diese Verstecke aufgespürt und mit forensischen Methoden untersucht. Sie gibt an dem Abend einen Einblick in ihre Untersuchungen, die in Ausschnitten auch in ihrer Ausstellung „Architekturen des Überlebens“ zu sehen sind.
Die Historikerin Dr. Sofia Dyak leitet die Stiftung „Center for Urban History“ in Lwiw (Lemberg). Sie wird einen Einblick in die jüdische Geschichte der Stadt geben und berichten, welche Auswirkungen der russische Angriffsgriff auf das Leben vor Ort heute hat.
Die Moderation übernimmt die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Dr. Viktoriya Mykhaylova, die in Lemberg geboren und aufgewachsen ist. Die Frankfurter Dezernentin für Bürger:innen, Digitales und Internationales, Eileen O’Sullivan wird ein Grußwort sprechen.
Eintrittskarten erhalten Sie in unserem Online-Shop sowie an der Abendkasse.
Eintritt 10 €, ermäßigt 5 €
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